Großzügig, hell, modern und heimelig:
Die neue Silberhoamat Weidachhof begeistert

Fast wie ein Phoenix erstrahlt der nach dem verheerenden Brand im November 2018 wieder aufgebaute Weidachhof: Gerade bei der Inneneinrichtung ist die „Silberhoamat“ einen wohl einzigartigen Weg gegangen – diese wurde nicht von den Architekten mitentworfen, sondern von einem spezialisierten Einrichtungsplaner. Und so präsentiert sich der neue Bau beim heutigen Einzug seinen BewohnerInnen wie auch dem engagierten Team großzügig, lichtdurchflutet und hell.

Im unteren Stockwerk befinden sich Café, Kapelle, Veranstaltungsräume und Büros, in den oberen Etagen die privaten Bereiche der BewohnerInnen: Hausgemeinschaften für jeweils 13 bis 14 BewohnerInnen, dank der zentrierten Ausrichtung führen kurze Wege mitten ins Geschehen: Wer seine Wohnung verlässt, kann sich direkt der Gemeinschaft anschließen, mithelfen und sich einbringen. Im Zentrum stehen wiederkehrende Alltagstätigkeiten wie Kochen, Decken, Wäsche versorgen – stets gemeinsam mit den anderen, immer im Austausch, im Miteinander.

Der Mensch im Mittelpunkt

Mit der heutigen Wiedereröffnung kümmern sich künftig etwa 50 Pflegekräfte, 18 professionelle AlltagsbetreuerInnen sowie 8 Mitarbeiterinnen im Hausdienst um die zunächst sechs Hausgemeinschaften mit insgesamt 80 BewohnerInnen. Voraussichtlich im April wird die Silberhoamat Weidachhof um eine weitere Hausgemeinschaft mit 13 BewohnerInnen ergänzt. Im Mittelpunkt steht dabei stets der Mensch – nicht nur die BewohnerInnen, sondern eben auch die Teammitglieder: Flache Hierarchien sorgen dafür, dass die MitarbeiterInnen in Entscheidungen immer mit eingebunden werden.

Große Herausforderungen

So wurden auch alle Neubaupläne stets im Team besprochen, Aufgaben und Maschinen selbst ausgewählt – schließlich sind die wahren Experten direkt im Haus. Wie wichtig ihre Expertise ist, zeigte sich gerade bei der großen Herausforderung, vor die der Umbau alle Beteiligten stellte. Schließlich musste ein kompletter „Haushalt“ neu gegründet und die Silberhoamat Weidachhof von einem Haus mit externer Versorgung zum Selbstversorger umgestellt werden. Von der Großwäscherei über die neuen Hausgemeinschaften bis zum neuen Café oder dem Friseurraum musste alles neu geplant, vorbereitet und organisiert werden. Und nicht immer lief alles glatt: Preissteigerungen durch den Krieg in der Ukraine, eingeschränkte Materialverfügbarkeit und ein Mangel an Arbeitskräften stellten die Verantwortlichen auf harte Proben.

Ein neues Zuhause

Besonders wichtig war während des Prozesses die stetige Information an die BewohnerInnen und deren Angehörige: Dank aktueller Fotoaushänge im Gang waren alle stets über den Umbaufortschritt im Bilde. In regelmäßigen Einzelgesprächen und an speziellen Infonachmittagen wurde der Stil der künftigen Inneneinrichtung gemeinsam besprochen und beschlossen, auch Vorabbesichtigungen wurden ermöglicht, um den BewohnerInnen Sicherheit und Rückhalt zu geben. Und so wurde aus der großen Aufregung um die ungewohnte Umgebung vor allem eines: große Vorfreude auf das neue, großzügige, heimelige Zuhause.

Die neue Silberhoamat Weidachhof in Zahlen 

Bauzeit: April 2021 bis Dezember 2022 (inkl. Einrichtung)
Aushub: ca. 11.500 m³
Verbauter Beton: ca. 15.500 Tonnen (= 15.500.000 kg)
Verbauter Baustahl: 720 Tonnen (= ca. 637 VW Polos)
Arbeitsstunden für den Rohbau: ca. 30.000 Stunden
Arbeitsunfälle: 1 (ein Bauarbeiter schlug sich mit dem Hammer auf den Daumen – 3 Wochen Ausfallzeit)
BewohnerInnen, die am 2. Jänner 2023 übersiedeln: 40
Alter der ältesten Bewohnerin: 101 (Frau Ploner, älteste Schwazerin)
Umzugsschachteln, die am 2. Jänner 2023 zum Einsatz kommen: 300
Zusätzliche Helfer: ca. 30 Feuerwehrleute und ca. 8 Rettungskräfte, dazu rund 30 Angehörige

Die Arbeiten wurden vorwiegend an einheimische Firmen vergeben.

Ein herzliches Dankeschön an:

  • Eller, Matrei (Tischlertüren)
  • Muigg, Matrei (Aluportale)
  • Reitbauer, Kirchbichl (Metalltüren)
  • Druckmüller, Schwaz (Feuerlöscher)
  • HAGA, Tulfes (Innenputz und WDVS)
  • Raumcolor, Kufstein (Malerarbeiten)
  • IAT, Kematen (Abdichtungsarbeiten, Alufassade und Zimmermannsarbeiten)
  • Fenstervisionen, Stams (Kunststofffenster)
  • Mayer, Volders (Lüftungsinstallationen)
  • Schmidhammer, Südtirol (Installationsarbeiten)
  • Figl und Spielberger, Innsbruck (Elektroinstallationen)

Tirol heute vom 02.01.2023

Hier geht’s zum Beitrag